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Jedes Jahr im Herbst: Wikimedia wirbt um Spenden

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Spender gesucht: Wikimedia Deutschland hält die Hand auf (Bild: Lane Hartwell auf Wkimedia Commons, CC/by.sa/3.0/deed.en)

Spender gesucht: Wikimedia Deutschland hält die Hand auf (Bild: Lane Hartwell auf Wkimedia Commons, CC/by.sa/3.0/deed.en)

Nachdem in den letzten Wochen immer wieder testweise Spendenbanner geschaltet wurden, startet sie Mitte dieser Woche offiziell: die alljährliche Herbstkampagne von Wikimedia Deutschland.

Von Erfolg des Spendenaufrufs hängt viel ab, wie Pavel Richter, der geschäftsführende Vorstand von Wikimedia Deutschland, erläutert: “Die Herbst-Spendenkampagne hat eine herausragende Bedeutung. Sie ist ein wichtiger Baustein in der Finanzierung sowohl von Wikimedia Deutschland als auch der Wikimedia Foundation.”

Ein Blick in den Haushalt

Von dem Geld, das Wikimedia Deutschland im Jahr 2012 zur Verfügung stand, gingen im letzten Jahr etwa eine Millionen Euro in die technische Weiterentwicklung von Wikipedia und anderen Schwesterprojekten wie Wikimedia Commons oder Wikisource. Das war der größte Ausgabeposten. Etwa 600.000 Euro flossen in die Förderung von Freiwilligen und ehrenamtlichen Communities. Kleinere Ausgabeposten waren Workshops zur Gewinnung neuer Autoren, politische Lobbyarbeit zu freiem Wissen und Partnerprojekte mit Kultureinrichtungen. Mit 3,5 Millionen Euro wurde zudem ein großer Betrag an die Mutterorganisation Wikimedia Foundation abgeführt, die Gemeinschaftsaufgaben für die vielen nationalen Wikimedia-Projekte übernimmt.

Kritische Fragen an Wikimedia Deutschland

Alle Ausgaben lassen sich im öffentlich zugänglichen Tätigkeitsbericht für 2012 nachlesen. Das soll Transparenz schaffen. Allerdings beteiligt sich Wikimedia Deutschland nicht am deutschen Spendensiegel, das die Seriosität gemeinnütziger Organisationen garantieren soll. Die Regeln des Siegels passen einfach nicht, begründet Pavel Richter. Dessen Logik beziehe sich auf Organisationen aus dem Bereich der Entwicklungshilfe, die Gelder weiterreichen und nicht primär für eigene Projekte verwenden. Stattdessen sei Wikimedia Deutschland aber Mitglied in der Initiative Transparente Zivilgesellschaft und habe sich in puncto Transparenz nichts vorzuwerfen: “So gut wie alles ist öffentlich nachvollziehbar, auch alle Finanzberichte und sogar das Gehalt des geschäftsführenden Vorstands.”

Das Gehalt von Pavel Richter beziffert der Jahresplan für 2013 mit jährlich 90.100 Euro brutto. Zusätzlich gibt es einen Erfolgsbonus von maximal 23.850 Euro, von dem 2012 5.700 Euro ausgezahlt wurden. Ist das nicht zu hoch in Anbetracht der vielen freiwilligen Autoren, die keinerlei Vergütung erhalten? Pavel Richter will ungern sein eigenes Gehalt rechtfertigen, antwortet dann aber folgendermaßen: “Es gibt hohe Anforderungen an die Arbeit des Wikimedia-Vorstands. Er hat eine große Verantwortung und haftet persönlich für Handlungen des Vereins.” Zudem habe der von ihm geleitete Verein mehr als 50 Mitarbeiter und verwalte mehrere Millionen Euro jährlich, damit sei der Verein “im Grunde wie ein kleines, mittelständisches Unternehmen.”

Spendenziel: acht Millionen

Wäre Wikimedia Deutschland tatsächlich ein Unternehmen, könnte es auf die Umsatzentwicklung der letzten Jahre stolz sein. Im Jahr 2009 betrug das Spendenaufkommen noch etwa 800.000 Euro, im Jahresplan 2013 werden Spendeneinnahmen in Höhe von acht Millionen Euro anvisiert. Von diesem Betrag sollen etwa 80 Prozent über die diese Woche startende Herbstkampagne generiert werden.

Wann genau die Kampagne endet, steht noch nicht fest. Laut Pavel Richter wird erst etwa Anfang Dezember ein konkretes Spendenziel festgelegt. Wenn das erreicht ist, endet auch die Kampagne. Bis dahin werden in den nächsten Wochen auf wirklich jedem Wikipedia-Artikel Banner zu sehen sein, die wie jedes Jahr im Herbst eindrücklich bitten: “Bitte spenden Sie, damit Wikipedia auch in Zukunft kostenlos, werbefrei und unabhängig bleibt.”

(Das ZDF ist für den Inhalt externer Internetseiten nicht verantwortlich)


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